Wir freuen uns sehr Sandra Murr (@sun_draaaa) bei uns als Gastautorin begrüßen zu dürfen! Zusammen mit ihren beiden Hunden Juna und Chesmu hat sie schon einige Bergtouren erlebt und worauf es bei solch einer Bergtour gemeinsam mit Hund ankommt, hat sie für dich im folgenden Blogbeitrag "Zelten mit Hund in den Bergen" zusammengefasst.
Aller Anfang ist schwer
Alles begann vor ca. 5 Jahren, als meine kleine „Bergziege“ Juna bei uns einzog. Durch Sie lernten Chesmu und ich die die frische kühle Luft der Alpen kennen und schätzen. Die Berge sind für uns einfach nicht mehr wegzudenken. Von der Wander- und Abenteuerlust gepackt, sollte das nächste Abenteuer nicht mehr am Abend schon vorbei sein.
Zur Vorbereitung gehört auch, dass die Hunde das Zelten lernen müssen. Eine neue Umgebung, neue Geräusche und Gerüche, … Unsere erste Nacht im Zelt war milde ausgedrückt die Hölle. Ich habe kaum ein Auge zu gemacht, bequem lag ich auch nicht und die Geräusche der Nacht waren anders, als zu Hause bei offenem Fenster zu schlafen. Aber irgendwann ist immer das erste Mal. Chesmu habe ich aus schlechter Haltung übernommen und zu dem Zeitpunkt hatte er schon sehr viel gelernt und wir waren ein ziemlich eingespieltes Team. Juna war damals noch etwas jünger und als es dämmerte ging sie sofort mit ins Zelt, während Chesmu vor dem Zelt saß und aufpasste. Auch mit Leckerlies wollte er nicht in das Zelt. Ich habe mir die Leinen um den Bauch gebunden, das Zelt, so gut es geht, zu gemacht und versucht zu schlafen. Ich habe wirklich keine Ruhe gefunden, da das jagdverhalten von Chesmu nicht zu unterschätzen ist und ich auch nicht alle Geräusche der Nacht zuordnen konnte. Einzig und alleine Juna hat geschlafen wie ein Engel. Mittlerweile könnt ihr euch das so vorstellen, die Hunde sind müde vom Tag und sobald das Zelt steht, möchten sie rein, kuscheln sich ein und schlafen ganz entspannt, kaum zu glauben nach der ersten Nacht. Im Zelt habe ich sie auch nicht mehr an der Leine, obwohl sie jederzeit den Reisverschluss aufmachen könnten. Aber das Zelt ist zu ihrem Ruheort geworden, wie ihr Hundebett, Box oder der Kofferraum. Mit Geduld und ein wenig Übung bekommt das jeder hin. Heute würde ich es wohl zuerst zu Hause im Garten ein wenig üben, bevor es auf große Erkundungstour geht.
Sandra mit Juna und Chesmu
Für uns Menschen gilt das gleiche wie für die Hunde, wir müssen uns langsam an die Wanderungen herantasten und zusätzlich noch an die intensivere Belastung durch den schweren Rucksack. Wir haben mit kleineren Tagestouren begonnen, bei den ich den Rucksack schon so gepackt habe, als wäre ich 3 Tage unterwegs. Die ersten Tage schmerzten die Schultern, der Rücken und die Knie, es war ungewohnt mit so viel Gewicht zu wandern. nach einiger Zeit hatte ich zum einen mehr Übung im Packen und zum anderen hatte ich keine Schmerzen mehr. Die Hunde und ich bekamen auch mehr Kondition und gewöhnten uns mehr und mehr daran. Mit einem großen Rucksack ist es auch nicht mehr so einfach, mal schnell unter oder über einem Baumstamm zu krabbeln. Das sind zwar nur Kleinigkeiten, die aber viel ausmachen, vor allem, wenn es neben dem Weg einen Abgrund gibt.
Gute Ausrüstung ist Goldwert
Die richtige Ausrüstung für den Hund ist auch nicht wegzudenken. Ich habe den Luxus, dass meine Hunde mich die Berge hochziehen, deshalb tragen sie ein kurzes Trekkinggeschirr. Damit kann ich sie am Berg auch sichern und unterstützen, wenn es irgendwo auf einen riesen Fels hochgeht. Des Weiteren haben meine ein Halsband an. Berg ab oder an schwierigen Stellen gehen meine Hunde entspannt hinter oder neben mir am Halsband, das habe ich ihnen so beigebracht. Mit der Zeit bekommt man auch ein gutes Gefühl, wann es besser ist, dass die Hunde hinten laufen oder vorausgehen. Ich trage einen Bauchgurt mit beiden Leinen dran und habe immer eine Leine als Ersatz dabei. Da Chesmu und Juna bei mir im Zelt schlafen und wir nicht nur bei Sonnenschein unterwegs sind, haben die zwei auch einen Regenmantel. Wer es vielleicht kennt, wenn die Unterwolle mal richtig nass ist, wird es unangenehm und nichts bleibt mehr trocken. Meine liegen einfach auf einer Liegematte, da sie ja nicht kälteempfindlich sind. Sonst würde ich auch für den Hund einen Schlafsack empfehlen. Es gibt ja nichts schlimmeres als frieren und krank werden.
Auch für uns Menschen ist eine gute Ausrüstung sehr wichtig, wie beispielsweise eingelaufene Wanderschuhe, ein Rucksack, der richtig sitzt,…. Es kommt wirklich sehr auf das Gewicht an, das man auf den Schultern und am Körper trägt. Ich habe mittlerweile eine hochpreisige, dafür sehr leichte Ausrüstung, da ich sie auch sehr oft nutze und wir in allen 4 Jahreszeiten Zelten gehen, aber die Investition hat sich für mich gelohnt.
Wie verpflegen wir uns?
Die Hunde und ich legen je nach dem eine große Strecke oder und lassen auch mal einige Höhenmeter hinter uns, deshalb nehme ich für die Hunde auch mehr Futter mit, als sie gewöhnlich bekommen. Meine kommen mit ca. 20 % mehr Futter super aus und nehmen auch nicht ab. Zusätzlich gibt es auch noch Leckerlis. Sie leisten ja auch einiges. Und für die Konzentration zwischendurch schadet ein wenig Energie auch nicht. Ein Napf und zwei Trinkflaschen dürfen auch nicht fehlen. Die Flasche von den Hunden, fülle ich bei Gelegenheit am Bach immer wieder auf. Wenn eure Hunde nicht ziehen, benötigen sie vermutlich weniger Futter und weniger Wasser, das heißt, ihr habt auch weniger zu tragen. Ihr kennt eure Hunde am besten und müsste es den Hunden einteilen. Unsere lieben Begleiter wissen ja nicht wie lange man unterwegs ist, ob es abends schon zurück geht oder erst in ein paar Tagen. Für mich nehme ich meistens etwas Unkompliziertes mit, Pasta und Pesto liefert Energie und lässt sich super transportieren, Couscous, Trockenfrüchte. Ich habe meinen Gaskocher immer dabei. Nach einer kalten Nacht, ist der heiße Tee sehr wohltuend und das Essen am Abend schnell gekocht.
Für den Fall der Fälle
Eine Reiseapotheke für Hund und Mensch darf auch nicht fehlen, mit den nötigsten und wichtigsten Dingen, wenn es etwas schlimmeres sein sollte und es mir oder einem Hund nicht gut geht, wird das Abenteuer abgebrochen. Aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben, wie man so schön sagt. Für viele Situation bekommt man auch durch einen Erste-Hilfe-Kurs Sicherheit.
In welchem Terrain bewegen wir uns?
Klärt vorher im jeweiligen Land die Gesetzeslage für das Zelten ab. Oder ruft beim Bauern vor Ort an, und fragt, ob ihr auf der Wiese übernachten dürft. In Deutschland gibt es immer mehr Wildcamps die man für ein kleines Geld buchen kann. Man hat trotzdem die Idylle des Waldes und oft sogar den Luxus einer Toilette. Nun steht dem nächsten Abenteuer wohl nichts mehr im Wege, außer die erste Überwindung. Ihr habt ja gelesen auch bei mir lief anfangs nie etwas nach Plan, aber daraus lernt man und man bekommt immer mehr Routine. Aber Hauptsache es macht Spaß und alle haben Freude daran. Uns haben diese ganzen Abenteuer auch als Team unglaublich zusammengeschweißt. Wir gehen durch sehr viele Situationen viel entspannter und kennen unsere Stärken und Schwächen. Diese Verbindung und diese Erlebnisse nehmen uns niemand.
Packliste Frauchen/Herrchen:
- Zelt
- Schlafsack
- Isomatte
- Kopfkissen
- Ersatzkleidung
- Stirnlampe
- Handtuch
- Hygieneartikel
- Notfallapotheke (Mensch&Hund)
- Wanderkarte
- Powerbank+Kabel
- Rucksack
- Kocher
- Tasse
- Thermoskanne
- Taschenmesser
- Göffel
- Essen
- Müllsack
Packliste Hunde:
- Trekkinggeschirr
- Halsband
- Leine + Ersatzleine
- Kletterkarabiner
- Notfallapotheke
- Pfotenschutz
- Kotbeutel
- evtl. Maulkorb
- Hundefutter
- Wasser
- Napf
- Decke (evtl. Schlafsack)
- Impfpass
Vielen Dank liebe Sandra für den tollen Blogbeitrag! Du hast Fragen oder möchtest gerne etwas genauer wissen? Schreibe uns gerne oder hinterlasse deine Frage in den Kommentaren.